Mit: Katja Erfurth, Heiki Ikkola, Sabine Köhler
Choreographie: Katja Erfurth
Regie: Heiki Ikkola
Objekte: Sabine Köhler, Ida Herrmann
Video: Beate Oxenfart
Licht Design: Josia Werth
„Ängstige Dich nur nicht, es wird schon alles wieder gut werden. Ich freue mich sehr auf Dein Kommen.“, schrieb Elfriede Lohse-Wächtler im März 1940 eine letzte Karte aus der Heilanstalt Arnsdorf an ihre Mutter. Doch nichts sollte wieder gut werden – nach der Entmündigung und Zwangssterilisation fünf Jahre zuvor, folgte im Juli 1940 die Tötung innerhalb des nationalsozialistischen Euthanasie-Programmes T4 in Pirna-Sonnenstein.
Die schicksalshafte, von ungestümen Aufbrüchen und persönlichen wie gesellschaftlichen Verstrickungen geprägte Biographie von Elfriede Lohse-Wächtler steht im Mittelpunkt einer Theaterproduktion, die die Künste Tanz, Masken- und Objekttheater, Musik- und Geräusch-Collagen verbindet.
In Dresden geboren, studierte Elfriede Lohse-Wächtler an der hiesigen Kunstgewerbeschule, nahm Kurse an der Kunstakademie und der Wigman-Schule und fand ihre Aufnahme in die Dresdner Sezession um Conrad Felixmüller und Otto Dix. Ihre glücklichste Zeit erlebte sie nach der Eheschließung mit dem Sänger und Maler Kurt Lohse im Werkleiterhaus des Steinbruchs in Wehlen, die jedoch wegen andauernder materieller Nöte und zwischenmenschlichen Zerwürfnissen nur von kurzer Dauer sein sollte. Nervenzusammenbrüche und diagnostizierte Schizophrenie, die Aufenthalte in Heilanstalten in Hamburg und später in Arnsdorf nach sich zogen, brachten ihre intensivsten Schaffenszeiten und künstlerische Anerkennung mit sich. Aufgrund der Verquickung spannungsgeladener persönlicher und gesellschaftspolitischer Umstände des Nationalsozialismus konnte sie der Entmündigung, Zwangssterilisation und Vergasung nicht entgehen.
Uraufführung am 28. November 2019 im SOCIETAETSTHEATER DRESDEN
Gefördert von: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Landeshauptstadt Dresden - Amt für Kultur und Denkmalschutz
Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
In Koproduktion mit: Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste
Unterstützt durch: Societaetsheater Dresden
Fragmente eines Lebens
Elfriede Lohse-Wächtler
(1899-1940)